Spatzenbrücke (Rheinstraße) gesperrt von Montag, 22.04. bis Sonntag, 28.04.

Bitte beachten Sie die Umleitungsbeschilderung über den Schleusenweg und die Neckarvorlandstraße bzw. als Fußgänger und Radfahrer über die Teufelsbrücke.

Matratze Fairer Naturlatex

Prolana: Naturlatex-Matratzen aus fair gehandeltem Kautschuk

Echt fair und rein pflanzlich: Schlafen auf FSC® Naturlatex

Wo und wann immer es technisch möglich ist, fertigt Prolana seine Produkte ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen. Warum ist dem Allgäuer Unternehmen dieses Thema so wichtig? Natürliche Rohstoffe haben einzigartige und unübertroffene Eigenschaften, die es ermöglichen, Matratzen und Bettwaren zu fertigen, die den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht werden. Ob Baumwolle, Wildseide, Schafschurwolle, Yak- und Kamelhaar oder Latex aus Naturkautschuk: Alle diese Materialien sind "nachwachsend", sie sind das natürliche Gegenstück zu den aus Erdöl hergestellten Materialien und Fasern der petrochemischen Industrie.

Alle Naturlatexprodukte von Prolana, wie Matratzen und Topper, bestehen aus fair gehandeltem und FSC-zertifiziertem Naturlatex. Um sich auf die Einhaltung der Fairness verlassen zu können, gründeten die Baden-Württemberger den Fair Rubber e.V. mit: Der Verein setzt sich zum Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Produzent*innen – Gummizapfer, Plantagenarbeiter und Kleinbauern – zu verbessern. Konkret zahlt Fair Rubber eine Fair Trade-Prämie von 0,50 EUR pro Kilogramm Kautschuk-Trockenmasse direkt an die Erzeuger. So wirkt das Geld vor Ort und fließt nicht in die Kassen von Fair-Labels. Weiterhin unterstützt er seine Produzentenpartner bei der Zertifizierung nach dem Standard des Forest Stewardship Council (FSC®); bei dieser Zertifizierung wird auch die Einhaltung sozialer Mindeststandards überprüft.

Reine Natur

Prolana ist der einzige Hersteller von reinen Naturlatex-Matratzen, der ausschließlich fair gehandelten und nachhaltig erzeugten Kautschuk verarbeitet. Naturlatex hat viele Vorteile: So braucht die Herstellung deutlich weniger Energie als bei synthetischem Latex, die Naturlatex-Kerne sind sehr lange haltbar und behalten ihre herausragenden punktelastischen Eigenschaften. Nach der Nutzung sind die Kerne vollständig biologisch abbaubar, da sie rein pflanzlich sind. Und die Liegeeigenschaften werden von den Prolana Kunden seit vielen Jahren hoch gelobt. Alle Matratzen sind vom QUL® – dem Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V. – geprüft.

PROLANA – Fair Trade Pionier im Bereich Naturkautschuk

PROLANA ist Gründungsmitglied von Fair Rubber e.V. und weltweit der größte Verarbeiter von fair gehandeltem Naturkautschuk. Die Projekte, die die Produzent*innen auf Gummiplantagen in Indien und Sri Lanka unter anderem mit Hilfe der von PROLANA gezahlten Fair Trade Prämie verwirklichen konnten, hat das Leben von mehreren tausend Menschen ein klein wenig besser und leichter gemacht.

Plantage Udabage, Sri Lanka: Das Glück duschen zu können

Wasserprojekt in Udabage, Sri LankaWJ Christian sitzt auf dem Boden seines Schuppens, um ihn herum stapeln sich Werkzeuge, Ersatzteile, Alteisen und Kabel. Aus dem von einem dichten Zaun umgebenen Areal hinter Herrn Christians Holzverschlag ist fröhliches Kreischen zu hören – vier Jungen probieren die neuen Duschen aus. Bevor die öffentliche Gemeinschaftsdusche unter freiem Himmel installiert wurde konnte man sich nur im nahegelegenen Bach waschen. Die Duschen sind ein Teil des Fair Trade Wasserprojekts und dass sie gleich hinter Herrn Christians Werkstatt gebaut wurden hat seinen Grund: er kann sie ohne Hilfe erreichen. Der 52-jährige erkrankte als Baby an Polio, seine Beine sind verkrümmt und ohne Muskeln, fortbewegen kann er sich nur mühsam auf allen vieren. "Durch das Wasserprojekt bin ich viel unabhängiger geworden", sagt er. Jetzt kann er nicht nur ohne Hilfe baden, die Dorfbewohner haben auch eine der 12 gemeinschaftlich zu nutzenden Trinkwasserhähne direkt hinter dem Haus von Herrn Christian installiert, was bedeutet, dass er nicht ständig seine Tante oder Nachbarn bitten muss, ihm Wasser zu holen. Geholfen hat ihm jeder gern, denn WJ Christian ist bekannt für sein handwerkliches Geschick – was er nicht reparieren kann, das gehört wirklich auf den Müll. 1995 konstruierte er in nur sechs Monaten ein ganz motorisiertes Dreirad, niedrig genug, dass er ohne Probleme auf und absteigen kann. Seitdem fährt er nicht nur sonntags zur Kirche, sondern er kann auch Kunden überall auf der Plantage erreichen – ob jemand neue, handgefertigte hölzerne Fensterrahmen braucht oder ein Ventilator mit einem neuen Kabel versehen werden muss, mit seinem Talent und seiner präzisen Arbeitsweise hat WJ inzwischen einen Ruf, der über die Grenzen der Plantage hinaus reicht. Doch den größten Teil seiner Arbeit erledigt er in seiner Werkstatt: vor mehr als 20 Jahren fragte ihn ein Plantagenmanager ob er die Messer der Gummizapfer schärfen könne – natürlich konnte WJ Christian das und tut es bis heute. Ungefähr eine Stunde braucht er, um das Zapfmesser, das einem Holzmeißel ähnelt, wieder herzurichten und gebrauchsfähig zu machen. Bis zu 10 Messer schärft er pro Tag, pro Stück bekommt er Rs 180 und zusammen mit seinen anderen Aufträgen verdient er genug zum Leben.
Das Fair Trade Wasserprojekt kommt 72 Familien zu gute, je sechs Familien teilen sich je einen Trinkwasserhahn und alle nutzen die vier Duschen. Jede Familie zahlte eine einmalige Summe von Rs 100 für die Installation des Wasserhahns und monatlich Rs 20 für die Wassernutzung. Das Geld wird von den Mitgliedern des Wasserkomitees eingesammelt die ihrerseits für die regelmäßige Kontrolle und Wartung der Hähne und Zuleitungen zuständig sind – d.h. die Familien zahlen für einen Service, den das Wasserkomitee zu leisten hat. Die Mitglieder des Fair Trade Komitees sind der Auffassung, dass ein kleiner finanzieller Beitrag der Nutznießer dazu führt, dass sie das Projekt als das ihre sehen und verantwortlich damit umgehen. Noch in diesem Jahr werden die Familien Wasseruhren kaufen können (die Kosten liegen bei Rs 2000 und können über zwei Jahre abbezahlt werden). Erst dann werden separate Leitungen gelegt, so dass jede Familie einen Wasseranschluß direkt in ihrem Haus haben wird. Eine große Veränderung in einer Gemeinde in der bisher zwei bis drei Monate im Jahr die nächst gelegene Wasserquelle austrocknete und jeder Liter Wasser mehr als 500 Meter weit von einer anderen Quelle herangeschleppt werden musste.
Die Familien leben in als ‚Lines’ bezeichneten Gebäuden, eine Form der Unterbringung, die von den Briten im 19. Jahrhundert auf Gummi- und Teeplantagen eingeführt wurde. Jede Familie bewohnt zwei Räume in einem langgestreckten, eingeschossigen Gebäude, die von einer Veranda aus zugänglich sind. Aber durch den Tempel, die Bushaltestelle und einen riesigen Peepul-Baum haben die ‚Lines’ in Udabage fast den Charakter eines kleinen Dorfes. Und die Bewohner haben offensichtlich Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein – dass die Duschen so nahe wie möglich an WJ Christians Haus und Werkstatt gebaut werden würden, das stand von Anfang an fest.

Wasser Patrouille in Walpola – Fair Trade Gelder ermöglichen ein einzigartiges Projekt

Wasserprojekt in Walpola, Sri LankaDie Wasserversorgung ist seit langem ein Problem in Walpola, aber alle bisherigen Versuche, den 66 Familien sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen, sind fehlgeschlagen: Es gab niemanden, an den sich die Dorfbewohner wenden konnten, wenn die Leitungen leck waren oder die Hähne kaputt. Meist dauerte es nicht lange, bis alle wieder Wasser in Eimern von einer etwa 100m Tal abwärts liegenden, oft von weidenden Kühen verschmutze Quelle in Eimern heranschleppen mußten. Das gehört inzwischen der Vergangenheit an. Die 262 Nutznießer des Projektes haben geholfen die Gräben für die Leitungen anzulegen, die das Dorf mit dem Tank auf einem ca. 800 m entfernten Hügel verbinden. Die Fair Trade Gelder wurden genutzt, um Baumaterialien und Wasseruhren (Rs 1950 pro Stück - knapp EUR 11) zu kaufen. Die ersten 1000 Liter Wasser werden den Familien mit Rs 50 in Rechnung gestellt, danach kosten 1000 Liter Rs 25. Da die Dorfbewohner das Wasser nur zum Kochen und Trinken verwenden, geht niemand davon aus, daß die Rechnungen besonders hoch ausfallen werden, niemand wird mehr als etwa Rs 200 pro Monat für Wasser zahlen. Aber die Einkünfte werden reichen, um damit die vier Mitglieder des von den Dorfbewohnern gewählten Wasserkomitees zu entlohnen: Ihre Aufgabe ist es die Wasseruhren einmal im Monat abzulesen und Einzelrechnungen auszustellen. Dazu kommen die Wartungsarbeiten: einmal in der Woche werden Wasserleitungen und Hähne kontrolliert, alle drei Monate sind die Filter dran. Und die Wasserkomiteemitglieder sind verpflichtet, sich unverzüglich um alle auftretenden Probleme zu kümmern. Der Überschuß der Einnahmen wird auf einem Konto gespart, um davon Ersatzteile und andere benötigte Materialien zu kaufen. Vielleicht bleibt sogar eine kleine Summe als Startkapital für ein weiteres Wasserprojekt. Die Wasseruhren, mit denen man in Walpola arbeitet, machen dieses Wasserprojekt zu einem innovativen und einzigartigen Unterfangen: die Dorfbewohner sind nicht einfach passive Konsumenten, sondern sie zahlen für eine Dienstleistung und das Wasserkomitee ist verantwortlich dafür. Entwickelt wurde das Modell vom Joint Body, und dessen Mitglieder sind überzeugt, daß mit dieser Vorgehensweise die Wasserversorgung langfristig garantiert werden kann. Der 32jährige Vijay Kumar ist einer der Nutznießer des Projekts und gleichzeitig eines der Mitglieder des Wasserkomitees. Bisher mußten die Familienmitglieder zweimal täglich für den 9-Personen Haushalt Wasser holen. Herr Kumar ist Plantagenarbeiter und Gewerkschaftsvertreter. Seine Frau, Satguna Devi, ist Gummizapferin, die beiden haben zwei Kinder, sieben und zwei Jahre alt. Der Vater von Herrn Kumar ist im Ruhestand, seine Frau arbeitet noch als Zapferin. Dann ist da noch die 82-jährige Großmutter, Herrn Kumars Tante und seine 24-jährige Schwester Ambiga: Sie leitet Krippe und Vorschule mit 25 Kindern bis zum Alter von fünf Jahren. Früher mußte das Wasser nicht nur in Eimern herbeigeschleppt sondern auch abgekocht werde. Alle zwei bis drei Tage war die Familie mehrere Stunden damit beschäftigt, Holz zu sammeln. "Jetzt kommt das Wasser aus der Leitung und wir können es ohne Sorge trinken", sagt Herr Kumar. Er ist stolz auf die Entscheidung die die Dorfbewohner und der Joint Body getroffen haben. "Einige Leute denken, dass wir verrückt sind, weil wir für dieses Wasser zahlen. Aber bei uns wird niemand mehr durch Wasser krank und andere auf der Plantage interessieren sich auf einmal dafür was wir machen und wie das System funktioniert". Er ist nicht der einzige, der überzeugt ist, dass die Wasseruhren eine gute Investition waren.

Lalita Ayrangani, Sri Lanka: Fair Trade schafft den Anschluss

Lalita Ayrangani, Sri LankaFür Lalita Ayrangani beginnt der Tag früh. Um 4.30 Uhr steht sie auf und beginnt für die ganze Familie zu kochen: Reis, Gemüsecurry und einen Kokosnuss-Dip, zum Frühstück und für das Mittagessen, das jeder zur Arbeit mitnehmen kann. Ihre Tochter, ihr Sohn, dessen Frau und die vierjährige Enkeltochter leben nebenan. Um 6 Uhr geht die 44-jährige Lalita zum Fabrikgebäude, in dem der Latex weiterverarbeitet wird. Arbeitsbeginn ist 6.30 Uhr. Bis vor kurzem musste Lalita noch früher aufstehen: vor über einem Jahr stürzte der Tank, aus dem die Leitung für die Wasserversorgung in Lalitas Haus gespeist wurde, ein, was bedeutete, dass sie und die übrigen Familienmitglieder mehrmals am Tag zu einer mehr als 500 Meter entfernten Quelle gehen mussten, um jeden Liter Wasser der zum Trinken und Kochen gebraucht wurde, in Eimern und Krügen herbeizuschleppen. Das Fair Trade Komitee war sich einig, dass ein neuer Wassertank Priorität haben sollte und inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen und aus dem Hahn hinter Lalitas Haus sprudelt wieder Wasser. Sie muss nur noch eines der bauchigen Edelstahlgefäße füllen und um die Ecke in die Küche tragen. Lalitas Schicht in der Fabrik endet um 15 Uhr. Gewöhnlich kauft sie danach ein paar Lebensmittel im Coop-Laden der Plantage und Gemüse von einem der Stände in der Nähe. Wenn sie nach Hause kommt, spielt sie mit ihrer Enkelin, wäscht Wäsche, nimmt ein Bad und macht sich daran, das Abendessen für die Familie zu kochen. Ihre Kinder arbeiten alle in einer Fabrik, in der Kleidung hergestellt wird. Die Firma sorgt für den Transport, aber die Löhne sind niedrig, nur Rs 12.000 pro Monat. Warum arbeiten die Kinder nicht auf der Plantage, wo sie mehr verdienen könnten? Lalita lächelt und zuckt mit den Schulter – die Arbeit in der Kleiderfabrik ist sauber, sagt sie, und die Kinder sind zur Schule gegangen, sie finden, dass ein Job auf einer Plantage nichts für sie ist. "Viele junge Leute arbeiten für ein paar Jahre in diesen Fabriken", sagt Nisala Jayawardena, der Manager der Plantage, "aber dann werden sie 30 und haben genug davon, jeden Tag ein paar Stunden im Bus zuzubringen und von dem Krach in den Fabrikhallen und dann bewerben sie sich bei uns um einen Job". Lalita war sieben Jahre alt, als sie mit ihren Eltern und Großeltern auf diese Plantage kam. Ihr Vater arbeitet noch immer in der Fabrik, ihre Mutter ist im Ruhestand. Seit ihr Mann bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, bewohnt sie zwei kleine Räume allein. Ihr Wohnzimmer, in dem Familienfotos, Vasen und Götterfiguren liebevoll auf den wenigen Möbeln arrangiert sind, führt auf die Veranda. Die übrige Familie teilt sich den Rest des Hauses, zwei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit Vasen voller Kunstblumen und einem kleinen Fernseher in der Ecke. Die Kinder kommen gegen 19.30 von der Arbeit, rechtzeitig zum Beginn der singhalesischen Seifenopern, die das Sri Lankesische Fernsehen jeden Abend zeigt. Welche Hoffnungen und Träume hat Lalita im Blick auf die Zukunft? Seit das Wasser wieder läuft, sei sie zufrieden, sagt sie. Jetzt wünscht sie sich nur, dass es den Kindern gut geht und sie sich in einer eigenen Wohnung in der Nähe niederlassen können.

Fair Trade und wie damit das Leben auf der Gummiplantage Mahaoya ein wenig leichter wird

Waliamma auf der Gummiplantage MahaoyaWaliamma ist 72 Jahre alt. Sie lebt noch immer in dem Dorf auf der Plantage Mahaoya, in dem sie geboren wurde. Nach 44 Jahren Arbeit als Zapferin ging sie mit 68 in den Ruhestand. Zu den kleinen Vergünstigungen, die sie als Rentnerin genießt, gehört, dass sie nicht mehr täglich das im Haushalt benötigte Wasser in großen, bauchigen Aluminiumkrügen von der zehn Fußminuten entfernten Wasserstelle holen muss, ihre Familie und die Nachbarn hatten ihr das abgenommen. Jetzt könne sie das auch wieder selbst machen, meint Waliamma, inzwischen gibt es nämlich nur ein paar Schritte von ihrem Haus entfernt eine neue, über Fair Trade Mittel finanzierte Zapfstelle. (PROLANA ist Gründungsmitglied des Fair Rubber e.V., der das bislang einzige Fair Trade Modell für Naturkautschukproduzenten umsetzt.) Auch auf Mahaoya hatte das von den Arbeitern und Arbeiterinnen gewählte Fair Trade Komitee (Joint Body) beschlossen, dass als erstes ein Wasserprojekt umgesetzt werden sollte. Die Quelle, die die Dorfbewohner bis dahin nutzten, trocknete nicht nur gelegentlich aus, das Wasser musste abgekocht werden, bevor es getrunken oder zum Kochen verwendet werden konnte. Auch das ist jetzt nicht mehr nötig, der neu gebaute Tank ist mit einem Filter ausgestattet.
Waliamma ist seit 15 Jahren verwitwet und teilt das kleine Haus mit ihrem Bruder, ihrer Schwester und deren Familien – neun Personen in zwei Räumen. Als Küche dient ein Wellblechverschlag, Wäsche gewaschen und gebadet wird in einem nahegelegenen Bach. Die beiden Wohn- und Schlafräume sind penibel aufgeräumt und sauber.
Ihr Großvater sei auf der Suche nach Arbeit auf die Plantage gekommen und habe einen Job in der Fabrik bekommen, in der die frisch gezapfte Latexmilch weiterverarbeitet wird, erzählt Waliamma. Ihr Vater wurde Vorarbeiter auf Mahaoya, ihre Mutter Zapferin. Waliamma übernahm schon als 13-jährige die ersten kleinen Jobs auf der Plantage, mit 24 war auch sie Zapferin. Zur Schule ging sie nur für zwei Jahre und schon damals beschloss sie, dass ihre Kinder einmal eine Ausbildung bekommen sollten. Eine weiterführende Schule gab es damals nur in der Hauptstadt, Colombo. Leicht sei es ihr nicht gefallen, ihre Söhne dorthin zu schicken, aber wenigstens hätten sie bei Verwandten wohnen können. Ihre Nichten seien besser dran, sie könnten eine örtliche Schule besuchen. Gemeinsam mit anderen Schülern aus dem Dorf legen sie täglich den fünf Kilometer langen Schulweg zu Fuß zurück.
Vieles habe sich zum Besseren verändert, meint Waliamma. Die Zapfer verdienten besser und vor drei Jahren habe sie mit ihrer Familie in ihr kleines Haus ziehen können, in dem es auch einen Stromanschluss gebe. Stolz zeigt sie auf ein neues Bügeleisen und einen kleinen Stapel gefalteter Hemden und Saris. Und in der zweiten Phase des Fair Trade finanzierte Wasserprojekts soll es neben den Gemeinschaftsanschlüssen auch individuelle Anschlüsse in jedem Haus des Dorfes geben. Was sie sich noch wünscht? Wenn die beiden Söhne mit ihren Familien ein wenig näher wohnen und öfter mit den Enkeln zu Besuch kommen könnten, das wäre schön.
Im Fair Trade Komitee sieht man noch eine andere Möglichkeit, das Leben gerade von Rentnerinnen wie Waliamma zu verbessern. In Sri Lanka gibt es keine monatliche Rentenzahlungen, sondern nur eine einmalige Zahlung wenn ein Arbeitnehmer in den Ruhestand geht. Das bedeutet, dass die meisten auf Unterstützung von ihren Familien angewiesen oder finanziell abhängig sind. Auf einer ebenfalls am Fair Trade Modell des Fair Rubber e.V. beteiligten Gummi-Plantage in Indien hat der Joint Body einen Teil der Fair Trade Gelder genutzt, um eine Rentenzusatzversicherung für Zapfer und Arbeiter abzuschließen. Auf Mahaoya hat die Wasserversorgung erst einmal Vorrang, aber Ideen entwickeln und planen kann man ja trotzdem schon...

Bilder: Prolana